Hier findet ihr ein paar Bilder von unserem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Das Spiel konnte durch ein Tor von Tranquillo Barnetta nach zehn Minuten für uns entschieden werden.
Mit diesem Kahlschlag hoffte das Sportgericht des DFB, Ruhe an der Skandalfront zu erzielen und die im Anmarsch befindliche Bundesligasaison 1971/72 in Harmonie zu beginnen und Schaden von der bevorstehenden Weltmeisterschaft im eigenen Lande abzuwehren. Augen zu und durch, hinten dicht und vorne hilft der liebe Gott. Richtig peinlich wurde es für den Deutschen FußballBund aber, als im Prozess herauskam, dass mindestens sieben DFB-Herren bereits vor der Enthüllung durch Canellas eingeweiht waren.
Wie funktionsunfähig die Maschinerie des DFB war, deutete Hans Kindermann an: Er rechtfertigte seine Untätigkeit – obwohl am Freitag vor dem letzten Spieltag sogar noch der Kontrollausschuss tagte – so: „Herr Canellas hätte sich nicht an mich wenden dürfen. Der Kontrollausschuss hat keine Möglichkeit, etwas zu unternehmen, weil seine Funktion die einer nachherigen Untersuchung ist. Canellas hätte sich an ein anderes Gremium wenden müssen.“
Hier findet ihr ein paar Bilder von unserem Auswärtsspiel bei den Bayern aus München.
Hier findet ihr ein paar Bilder von unserem Heimsieg gegen Hannover 96. Das Spiel konnte mit 1:0 gewonnen werden. In Erinnerung wird sicherlich der triste Gästeblock bleiben. Hier wurde jedem Schalker vor Augen geführt, was die Politik der Vereinsverantwortlichen rund um Martin Kind erreicht hat.
Endlich mal ein Skandal ohne Schalke 04! So lautete der Tenor in den vielen Gaststätten rund um den Schalker Markt, wenn über den Bundesliga-Skandal diskutiert wurde. Doch hier hatten die Schalker Anhänger die Rechnung ohne Canellas gemacht: „Ein Vorstandsmitglied des FC Schalke 04 hat in einem Telefonat mit mir 100.000 Mark gefordert und dafür eine Niederlage gegen Kickers Offenbach zugesagt.“
Das Rätselraten über den Namen des Vorstandsmitglieds wurde von Schalke in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz selbst gelüftet. Rechtsanwalt Walter Becker, zugleich Vorsitzender des Schalker Ehrenrats, erklärte: „Wir haben mit Hans Kindermann telefoniert und von ihm den Namen unseres angeschuldigten Vorstandsmitgliedes erfahren. Es ist unser Schatzmeister Heinz Aldenhoven. Hierzu ist anzumerken, dass Heinz Aldenhoven zahlreiche Verhandlungen per Telefon mit Herrn Canellas und einmal auch in dessen Wohnung geführt hat. In allen Gesprächen handelte es sich jedoch nur um den Wechsel der Kremers-Zwillinge von Kickers Offenbach zu Schalke 04 sowie um die Höhe der Ablösesumme. Über andere Dinge ist nie gesprochen worden.“
Wer nun glaubte, die Saison wäre abgeschlossen, sah sich getäuscht. Es ging jetzt erst richtig los. Am nächsten Tag feierte nun Kickers-Vorsitzender Canellas seinen 50. Geburtstag und ließ seine präparierten Bomben platzen. Zu den Einzelheiten auf den Tonbändern: Bereits Anfang Mai hatte Canellas einen Anruf vom Kölner Torwart Manfred „Cassius“ Manglitz erhalten. Manglitz forderte vom Offenbacher Vereinsobersten 250.000 Mark, sonst würde er sich beim Auswärtsspiel in Essen nicht anstrengen und ein paar „Dinger“ durchlassen.
Canellas wollte damals kein Risiko eingehen, da RotWeiß Essen zu diesem Zeitpunkt noch als ernsthafter Konkurrent im Abstiegskampf anzusehen war. Er beriet sich mit seinen Kollegen aus dem KickersPräsidium und stimmte dem Handel zu. Um sich abzusichern, hatte sich Canellas aber zuvor noch beim DFB telefonisch erkundigt, ob Siegprämien aus dritter Hand erlaubt wären. Horst Schmidt, man kennt ihn noch als den dunkelhaarigen, großgewachsenen DFB-Aufsichtsbeauftragten bei den Pokalauslosungen, antwortete, dass „es nach den Statuten nicht verboten ist, dass es aber nicht sportlich wäre, da sich sowieso jeder Spieler für seine Mannschaft einsetzen müsse.“ Am 6. Mai übergab der damalige Geschäftsführer der Kickers, Willi Konrad, der Braut von Manfred Manglitz an einer Autobahnraststätte das Geld gegen eine Quittung mit verschriebenem Datum. Köln gewann gegen Essen 3:2.





