Ich wollte mir meine eigene Meinung bilden. Daher besuchte ich gestern das Regionaltreffen des SFCV in Düsseldorf, am 22.04.2014.

Zunächst betrat ich einen toll dekorierten Raum in der Hauptverwaltung der ERGO-Versicherung. Auf dem Podium chice Sessel und überdimensional große Fernseher – es hätte auch eine Aufzeichnung zu einer Fernsehshow gleich stattfinden können. Zahlreiche Hochglanzbroschüren zum „Blauen Faden“ lagen überall aus die im Übrigen, wie auch schon die SFCV-Wahlausschuss-Filme, ganz eindeutig die Handschrift des FC Schalke 04 tragen.

Knapp 150 Sitzplätze bot der Raum, dazu zahlreiche Stehtische. „Das wird gleich rappelvoll werden“ dachte ich und schnappte mir schnell einen Sitzplatz. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte, so ein befreundeter Vorstand eines Fan-Clubs aus dem Bezirk, der SFCV die einzelnen Fan-Clubs angesprochen und um Vorabreservierungen der Plätze gebeten. Und immerhin hatten sich ja auch kein geringerer als S04-Vorstand Horst Heldt sowie auch „Eurofighter“ Ingo Eurofighter Ingo Anderbrügge ankündigen lassen.

Die Resonanz auf das Regionaltreffen fiel allerdings, auch an dem Aufwand gemessen, erschreckend schwach aus. Mehr als das sogar, vielleicht gerade einmal 40 Schalker, darunter vor allem zahlreiche „Nicht-SFCV’ler – so wie ich auch – hatten sich um 19.04Uhr eingefunden.

Der SFCV-Vorstand Rolf Rojek moderierte dann das Treffen. Diese Rolle führte er in einer Art und Weise aus die ich persönlich als „stark gewöhnungsbedürftig“ umschreiben würde. Ehrlich gesagt hätte ich da von einem Partner, von dem der S04 nicht müde wird ihn immer wieder als Ansprechpartner Nummer 1 in Fanangelegenheiten hervorzuheben, eine professioneller Veranstaltungsführung erwartet. Das glich meinem Empfinden nach dann doch oftmals doch eher einer Stammtischrunde.

Sechs von 16 Wahlausschusskandidaten waren anwesend, die bekannten vom SFCV unterstützten Kandidaten Michael Zylka, Frank Arndt, Rainer Vollmer, Eva-Maria Lewkowicz, Arthur Saager und Kornelia Toporzysek. Diese stellten sich im Laufe des Abends vor. Auf die Frage hin, warum nicht auch die anderen 10 Wahlausschusskandidaten die Chance erhalten würden sich beim SFCV und bei den Regionaltreffen, ganz im Sinne des Schalker Leitbildes, zu präsentieren gab es eine für mich nur unbefriedigende Antwort: Die Regionaltreffen seien eine Veranstaltung des SFCV und nicht des FC Schalke 04, der würde diese nur unterstützen. Daher würde man auch nur die Kandidaten des SFCV hier vorstellen.

In diesem Zusammenhang kam auch die Frage nach der oft zitierten Fan-Club-Kultur auf. Was ist eigentlich Fan-Club-Kultur? Und wer oder was bedroht diese eigentlich, wie immer wieder vom SFCV gerne suggeriert wird? Der SFCV-Vorstand sagte dazu, dass diese gar nicht bedroht sei, der SFCV aber um den in den vergangenen Jahren erkämpften Erhalt von Status und Privilegien kämpfen würde. Dem Erhalt von Status und Privilegien läge auch das Konzept für den „Blauen Faden“ zu Grunde.

Horst Heldt erhielt dann das Wort und hielt eine äußerst souveräne Rede „zur Lage der Nation“, auch Ingo Anderbrügge meisterte seine Aufgabe gekonnt und lobte seinen Brötchengeber Schalke 04 wo er nur konnte.

Damit ist eigentlich auch schon fast alles gesagt. In einem offenen Dialog wurde während der zweiten Halbzeit der Veranstaltung noch so manches Thema besprochen und diskutiert, aber nichts was wirklich von irgendeiner Relevanz wäre.

Insgesamt hatte ich mir, auch aufgrund der Berichterstattung in den SFCV-Medien zu den vergangenen drei Regionaltreffen zuvor, wesentlich mehr erwartet, vor allem inhaltlich. Am Ende war es ein zweifelsohne wirklich netter Abend unter Schalkern, allerdings sehr schlecht besucht und in seiner Aussagekraft eher nichtssagend.

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de