April 2008. Der ukrainische Fußballverband sperrt Charkows Sportdirektor Jewgeni Krasnikow für Ämter im Fußball und bestätigt damit, dass Metallist Charkow Spiele verschoben hat. August 2013: Jetzt merkt es auch die UEFA, nachdem Charkow schon munter durch Qualirunde und Auslosung durfte.

Zugegeben, das ist jetzt etwas gemein. Fairerweise muss man sagen, dass Krasnikow vor sich hinprozessierte und das Internationale Sportgericht (CAS) seine Entscheidung erst am 2. August 2013 fällte, womit es definitiv wurde.

Moment. 2. August? Komisch. Da stand doch noch das Rückspiel der Qualirunde an – und die Auslosung, wie es denn weiter gehen sollte, war am 9. August? Da hätte man doch die Frage schon mal klären können, ob Charkow spielen darf. Stattdessen ließ man weiter munter Zeit verstreichen, und erst am Dienstag (13.) gab es die Verhandlung zum Thema. Die Verhandlung, wohlbemerkt, keinen Beschluss.

Der ließ bis Mittwoch (14.)  auf sich warten. Böse Twitter-Zungen lästerten: “Man muss erst den Eingang der Überweisung abwarten.” Die schien zu gering ausgefallen zu sein, Charkow flog raus. Und dann?

Dann herrschte Rätselraten. Ein Freilos? Oder doch PAOK Saloniki als Gegner, kurz zuvor von Charkow aus dem Wettbewerb vergeschoben? Das wusste man bei der UEFA auch nicht so direkt. Ist ja nur das eigene Regelwerk, das man auslegen muss. Kam ja auch überraschend, so seit dem 2. August, da konnte man sich noch nicht Gedanken machen. Oder so grundsätzlich seit Beginn der Prozessiererei 2008. Lieber jetzt noch einmal einen halben Tag verstreichen lassen.

Ohne jetzt rumjammern zu wollen: An die Reiseplanungen der Fans hat da doch keiner gedacht. Jeder Chef freut sich doch, wenn der Mitarbeiter kommt: “Du, Chefchen, ich brauch Urlaub übernächste Woche. Aber nur vielleicht. Und eigentlich weiß ich auch nicht, wann genau. Hängt von den Flügen ab. Ne, ich weiß noch nicht, ob ich in die Ukraine fahre. Kann auch Griechenland sein. Schaunwermal.” Abgesehen davon, dass eine Tour in den Osten der Ukraine auch nicht mal eben im TUI-Schnäppchenmarkt fertig verschnürt wartet.

Vielleicht gibt es ja deshalb Geisterspiele bei der UEFA, damit man sich nicht in komplizierten Reiseplanungen verstricken muss. Sonst muss man sich schon wundern, warum PAOK wegen Krawallen beim Rapid-Spiel zwar ohne Publikum spielt, aber noch belohnt wird, indem das Ausscheiden nachträglich widerrufen wird.

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