Schon wieder hat der FC Schalke 04 e.V. ein Spiel in der zweiten Halbzeit verschenkt, das alle in der ersten schon sicher wähnten. Klarer Fall: Dahinter steckt „Strategie“.

Schließlich ist es ja nicht das erste Mal, dass das passiert. Muss ja so sein. Schließlich haben wir das Verfahren schon unter verschiedenen Trainern erprobt, und die können nicht alle den gleichen Fehler machen.

Aber es ist auch nicht das erste Mal, dass ein Trainer vor dem Spiel direkt demontiert wird. Trainer holen, am besten per Ablöse, dann demontieren – siehe oben -, Gehalt weiterbezahlen, aber nicht beschäftigen oder einfach mit Abfindung versorgen und beim nächsten das gleiche Spiel noch einmal. Wir haben’s ja. Nicht. Übrigens kann man sowas nicht nur ganz toll mit Trainern, sondern auch mit Sportmanagern machen.

Andere würden jetzt sagen, das wirke jetzt alles ein wenig konfus. „Nenenene“, sagt der Aufsichtsrat, „wir haben Strategie“. Andere haben Rücken, der Aufsichtsrat hat Strategie. Aber die unterliegt offensichtlich einer medizinischen Schweigepflicht, denn die verrät er keinem. Und damit das auch so bleibt, hat er den Antrag zur Jahreshauptversammlung abgelehnt, der ihn zu „Strategie“ verdammen will.

Im Wortlaut: „Im Übrigen legt der Aufsichtsrat Wert auf die Feststellung, dass sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat eine langfristige Strategie verfolgen, die zwischen den Gremien stets abgestimmt und weiterentwickelt wird. Als zwei wichtige Leitpunkte dieser langfristigen Strategie sollen hier insbesondere die finanzielle Konsolidierung und die Weiterentwicklung und Einbindung des eigenen Nachwuchses in die Profimannschaft genannt werden.“

Klappt ja bestens mit der Konsolidierung. An dieser Strategie wäre ich wirklich mal sehr interessiert. Eine Chance dazu bietet sich auf der Jahreshauptversammlung – auch wenn man den Aufsichtsrat mit Zweidrittelmehrheit wird zwingen müssen, diese tolle Strategie auch mal niederzuschreiben. Schaden würde es sicher nicht, nicht weiter „auf Sicht“ zu navigieren.

 

Hinweis
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