Anm. d. Red.: Folgende Antwort haben wir auf die hier veröffentlichte Mail-Kommunikation erhalten. Wir haben so beiden Parteien die Möglichkeit gegeben einmal auf die jeweiligen Aussagen der anderen Seite zu reagieren. Damit hat sich das Thema von Seiten der Redaktion des Schalkermarkts erledigt.

Lieber lustiger Kartenversandverband,

man liest so häßliche Sachen an Prangern des Reiches. Von Steuerprüfungen ist da die Rede und von holden Maiden, die in den Schänken des Königs ausgebeutet worden seien. Einige behaupten gar, statt das Nutzvieh zum Wohle des Volkes zu mehren, beabsichtigt ihr, das Volk mit Fuhrwerken des Reichs als Stimmvieh zur nächsten Reichsversammlung zu karren.

Aber nicht diese schaurigen Frevel erregen den Argwohn eurer Majestät, nein, eine Behauptung des Untertans Ährwin entzürnt die edlen Gemüter. Der Advocatus diab…, verzeiht, der Advokat des Reiches droht mir und den Meinen mit dem Henker. Ich solle der Behauptung, es sei bestimmt eine Latrinenparole, dass „eure Vorstandsmitglieder bis hin zu den Ehrenamtlichen gut vierstellige Aufwandsentschädigungen bekommen“ abschwören, ansonsten werde er vor dem hohen Gericht unsere Köpfe fordern. Also gut, dann soll es so sein: Es ist bestimmt keine Latrinenparole.

Mein Oheim, der Fußballgott habe ihn selig, pflegte bei solcherlei Kunde zu murmeln, wer sich verteidige, obwohl ihn niemand anklage, klage sich selber an.

Untertänigst möchte ich darauf hinweisen, dass meine lasterhafte Bemerkung mitnichten alle Bezirksleiter, Bezirksleiterstellvertreter, Bezirksleiterstellvertretervertreter und ähnlich wichtige Persönlichkeiten des Reiches erfassen sollte. Eigentlich zielte sie in Richtung des ehemals edlen Recken Heiner, der für eine Handvoll Silberlinge aus der königlichen Schatulle seine langjährigen Weggefährten verriet. Aber gut, dass wir drüber gesprochen haben.

Es trifft mich tief, die Kunde ausgerechnet aus dem Munde eines Mannes von solch unfehlbarem Geblüt wie dem Vasallen Marko vernehmen zu müssen. Es muss gar schlimm um das Reich bestellt sein. Aber immerhin werden die Gaukler des Reiches in den nächsten 104 Jahren ihre Spottverse und Bänkellieder auf diesen Tag reimen können. Den Tag, an dem nach einem großen Sieg der tapferen Heerscharen jemand, der sein Geld in einer gar anrüchigen Zunft verdienet, mutigen Bürgern des Reichs mit einer Klage drohte. Seltsam? Aber so steht es geschrieben: Turnfotzen schlank und geil 2.

Fürderhin hege ich die Befürchtung, eure nunmehr schwarz auf weiß in den Annalen des Reiches verbriefte Behauptung „keinerlei … in irgend einer Form einen Geldwerten oder einen anderweitigen Vorteil vom SFCV oder dem FC Schalke 04 oder einem anderen mit oder auch nicht mit dem SFCV und/oder dem FC Schalke 04 verbundenen Unternehmen“ zu erhalten, könnte den kaiserlichen Steuereintreibern arg missfallen. Auch die ebenso köstliche wie kostenlose Bewirtung mit den Früchten des Reiches und ferner Lande in der La-Ola-Schänke stellt einen geldwerten Vorteil dar.

In aufrichtiger Besorgnis über den Zustand des Reiches,
Ergebenst
Ährwin Snowden

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de