Welches Profil sollten die Mitglieder des Aufsichtsrates mitbringen? SCHALKE UNSER geht dieser Frage auf die Spur.

Die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds des FC Schalke 04 sind in §7.5 der Satzung beschrieben. Im Wesentlichen geht es darum, dass der Aufsichtsrat den Vorstand (Peter Peters, Alexander Jobst, noch Horst Heldt / zukünftig Christian Heidel) im Auftrag der Mitgliederversammlung unterstützt und kontrolliert. Die Vorstände werden vom Aufsichtsrat bestellt und abberufen. Zudem bedürfen wirtschaftlich bedeutende Geschäfte des Vorstands der Zustimmung des Aufsichtsrats.

Damit sind die Aufgaben des Aufsichtsrats auch schon vollständig umschrieben. Die Arbeiten eines Aufsichtsrats sind ganz überwiegend im Hintergrund und ohne Einbindung der Öffentlichkeit und Medien zu erledigen. Die Kommunikation, insbesondere zu sportlichen Aspekten wie der sportlichen Situation, Transfers oder Trainerentlassungen bzw. Trainerverpflichtungen, obliegt einzig und allein dem Vorstand Sport und Kommunikation (zukünftig Christian Heidel). Zwar ist der Vorsitzende des Aufsichtsrats auch gleichzeitig dessen Sprecher. Das heißt aber nicht, dass er alles kommentieren und mit jedem besprechen darf. Wie ein Aufsichtsrat professionell arbeitet, zeigen uns fast alle Wettbewerber: Kaum jemand kennt deren Aufsichtsratsvorsitzenden aus den Medien.

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Unterhält man sich mit Schalke-Fans oder chattet man in Fan-Foren, so entsteht bisweilen der Eindruck, der FC Schalke 04 könne ohne seinen Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies finanziell nicht überleben. Es heißt dann oft, Tönnies „pumpe Geld in den Verein“ oder „der Verein wäre ohne Tönnies doch schon längst pleite“. Doch dem ist nicht so.

Die Bild-Zeitung schrieb am 18. Mai 2015 in einer Kolumne: „Zieht Tönnies als Ober-Bürge den Stecker bei den Banken, ist Schalke […] über Nacht so gut wie platt. Ein Kollaps-Szenario“.

Das wäre tatsächlich ein Kollaps-Szenario, wenn sich der FC Schalke 04 wirklich in einer solchen finanziellen Abhängigkeit befände. Dass dies aber definitiv nicht so ist, machte schon wenige Tage später der Schalker Finanzvorstand Peter Peters auf einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in Hamburg klar, zu der der S04-Mannschaftsbetreuer von Hamburg, Volker Netzer, Mitglieder des Vereins eingeladen hatte: „Clemens Tönnies haftet nicht als Bürge für die Verbindlichkeiten des FC Schalke 04.“ Die Darstellung der Bild-Zeitung wies Peter Peters deutlich zurück: „Wir haben zum wiederholten Male die DFL-Lizenz für die Bundesliga ohne jegliche Bedingungen und Auflagen erhalten – und auch ohne eine Bürgschaft von Clemens Tönnies.“

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Herzlich willkommen, Christian Heidel!

Wir wünschen Dir ab dem Sommer stets ein glückliches Händchen für den FC Schalke 04 und dass Du für unseren Verein in der sportlichen Führung ein Gewinn bist. Wichtig wird dabei sicher sein, wie es Dir gelingen wird, dass Du Dir nicht vom Eilausschuss ins Lenkrad greifen lässt.

Du sagtest gestern nach der Aufsichtsratssitzung, dass Du kein Konzept vorgestellt hast, weil der Verein ein solches Konzept haben müsse und Du als Vorstand „nur“ für dessen Umsetzung verantwortlich bist. Das klingt auf den ersten Blick etwas seltsam, da man offenbar im Vorfeld erwartet hatte, dass Du ein solches Konzept mitbringen und vorstellen würdest. Im Kern hast Du aber völlig recht. Der Verein selbst braucht ein durchgängiges, nachhaltiges Konzept. Eine Strategie, die nicht mit dem nächsten Vorstand oder Trainer gleich wieder über den Haufen geworfen wird. Nur so lässt sich langfristig etwas auf Schalke aufbauen, das letztenendes auch wieder in einem sportlichen Erfolg mündet.

Eine solche Strategie gibt es aber bislang nicht, zumindest ist sie nicht bekannt. Sie wäre es aber dringend wert, entwickelt zu werden.

Glückauf!

Am vergangenen Freitag hat nun die mit Spannung erwartete außerordentliche Mitgliederversammlung des Schalker Fan-Club Verbandes (SFCV) stattgefunden. Im Netz gibt es dazu bereits einige gute Zusammenfassungen und Kommentierungen der Veranstaltung, insbesondere das Web 0.4 hat eine aus unserer Sicht sehr treffende Beschreibung veröffentlicht.

Leider wurde vom eigentlichen Thema im Laufe der Veranstaltung immer mehr abgewichen und der Fanclub „Ruhrknappen Bottrop“ wurde für seine in der Tat auch kritisierungswürdige Art und Weise der Kommunikation unter Totalbeschuss genommen. Soweit, dass auf die zweite Vorsitzende, die offenbar am Mikrophon einen Blackout hatte, verbal eingeschlagen wurde. Unschöne Szenen folgten, der jungen Schalkerin soll von einem alkoholisierten Teilnehmer der Veranstaltung körperliche Gewalt angedroht worden sein. Sie musste von Volker Fürderer und Kirsche zum Auto begleitet werden.

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Der Vorstand des Schalker Fan-Club Verbands (SFCV) hat nun auch den letzten Rest an Glaubwürdigkeit eingebüßt und die massiven Vorwürfe gegen „die Familie Rojek“ färben inzwischen auch auf den Mutterverein FC Schalke 04 ab. Mit in den Strudel hineingezogen werden jetzt Peter Peters, Josef Schnusenberg, Dr. Jens Buchta und der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies. Zurück bleibt ein Trümmerhaufen. SCHALKE UNSER wagt den Versuch einer Rekonstruktion der Ereignisse.

Leichen im Keller

Ende August 2015: Der SFCV-Aufsichtsratsvorsitzende Ender Ulupinar ist der Auffassung, Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung des SFCV festgestellt zu haben, und meldet eine Belegprüfung an. Als er diese gemeinsam mit einem weiteren Aufsichtsratskollegen durchführen möchte, wird er vom SFCV-Vorstand daran gehindert. Man begründet dies mit der Beschwerde eines Fanclubs, der anführt, dass Ender Ulupinar die Voraussetzungen für einen Aufsichtsrat im SFCV nicht erfülle, also nicht mindestens drei Jahre Vorstand eines im SFCV organisierten Fanclubs war oder fünf Jahre ehrenamtliche Arbeit für den SFCV geleistet hat. Ender Ulupinar fällt aus allen Wolken. Schließlich ist er 2014 erst vom Wahlausschuss des Dachverbandes – auch formal – geprüft worden und selbst der frühere SFCV-Vorstand Rolf Rojek und Bezirksleiter Uwe Schabio hatten damals sogar Empfehlungsschreiben für ihn eingereicht.

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“Sitzer absetzen” – nein, das soll nicht mehr sein, sagt Polizeiminister Jäger. Und der Verein soll gefälligst sein Erfüllungsgehilfe sein. Für den ist jetzt die Stunde der Wahrheit gekommen.

Peter Peters betont immer wieder, dass er den damaligen Polizeieinsatz verurteilt. Sein Zurückrudern sei ja nur wegen der Form gewesen. 87 Verletzte sind irgendwie halt nicht in Ordnung, nur soll man das nicht zu deutlich sagen. Aber dagegen ist man irgendwie schon.

Jetzt ist Schalkes Vorstand wieder am Zug: Folgt man den Forderungen des Polizeiministers – oder stellt man sich wenigstens diesmal deutlich hinter die Fans? Werden die Ultras die Aufforderung bekommen, das Banner “Sitzer absetzen” abzuhängen – unter Androhung von Stadionverboten bei Nichtfolgeleisten? Oder weist der Verein dieses Ansinnen zurück?

Nach der eigenen Stadionordnung hat man jedenfalls keine gute Handhabe. An “Sitzer absetzen” ist nichts “gewaltverherrlichend”, “rassistisch”, “fremdenfeindlich”, “antisemitisch” oder “rechts- und linksradikal”. Von einer “persönlichen Belastungssituation” des Herrn Sitzers steht nichts in der Schalker Stadionordnung. Übrigens, die 87 Menschen, die behandelt werden musste – eine schwebte in Lebensgefahr – waren auch “persönlich belastet”. Sogar extrem. Nur falls das dem Herrn Polizeiminister entgangen sein sollte.

Also: Einen Automatismus gibt die Stadionordnung nicht her. Da hilft nur das Hausrecht – und das ist eine Willensentscheidung des Vorstands. Für den ist jetzt die Stunde der Wahrheit gekommen. Pro Jäger – oder pro Fans?

Update: Mittlerweile liegt eine Stellungnahme des Vereins vor. Durchaus interessant zu lesen im Schlusssatz, es stellt sich aber die Frage, wie dieser Passus zu interpretieren ist: „Der FC Schalke 04 ist an einem guten Verhältnis und einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen dem Verein und seinen Fans und der Polizei sowie auch mit anderen Behörden und Organisationen sehr interessiert. Daher tragen wir unseren Teil dazu bei, dass es nicht mehr zu atmosphärischen Störungen kommt.

 

Auch Lesenswert: „Kritik an Banner: Schalke hat Stress mit Innenminister Jäger“ (Westline)

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de