In Türchen 19 des HSV Adventskalenders fand sich eine Überraschung, die den Unterstützern der HSVPlus Kampagne womöglich mehr als nur diesen Tag versaut haben dürfte. Der Milliardär und Großinvestor des HSV, Klaus-Michael Kühne, wird nicht wie erwartet sein Darlehen über 25 Millionen Euro nicht in Anteile an der HSV AG umwandeln, sondern verzichtet auf sein Optionsrecht. Dadurch muss der HSV ihm das geliehene Geld in drei Raten bis 2017 zurückzahlen. Wenn man einen kurzen Blick in die eigene Vereinskasse wirft, kann man sich ausmalen, wie in so einem Fall auf Schalke der Weihnachtsbaum brennen würde.

An diesem Fall lässt sich aber auch wieder ablesen, dass die Umwandlung eines eingetragenen Vereins in eine Kapitalgesellschaft kein Allheilmittel ist. Man ist auf die gute Laune und Liquidität von Investoren angewiesen, die fast beliebig schalten und walten können. In Hamburg hat man sich schon zu Beginn der HSVPlus Kampagne auf die Kühne Millionen verlassen, euphorisch wurde in eine Zukunft im internationalen Wettbewerb und mit einer vollen Kasse geblickt, nun steht man verlassen da. Panisch wird schon auf die Erteilung der Lizenz für kommende Spielzeiten geschaut, ein Verkauf von Anteilen am HSV unter Wert wird schon in Erwägung gezogen.

Dass sich der FC Schalke 04 einmal unter Wert verkaufen muss, sollte jedem Vereinsmitglied ein Graus sein. Es wird einmal mehr deutlich, dass eine Ausgliederung der Profimannschaft und eine Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft nicht der richtige Schritt für einen Fußballverein sein kann, das höchste Gut im Verein muss weiterhin die Stimme der Mitglieder sein, nicht die Laune eines externen Geldgebers.

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de