Glückauf Schalker,

wirft man in den letzten Wochen einen Blick in die verschiedenen Medien muss man feststellen, dass die in den letzten Wochen schwachen Auftritte auf dem Rasen nicht das einzige Thema ist, welches die Schlagzeilen rund um Schalke bestimmt.

So nimmt in den letzten Wochen wieder ein Thema an Fahrt auf, welches doch spätestens seit dem Beschluss des Leitbildes auf der Jahreshauptversammlung im Jahre 2012 als erledigt zu betrachten wäre. Die Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft.

Warum dieses Thema als erledigt betrachtet werden sollte?
Auf der angesprochenen Jahreshauptversammlung beschloss eine überwältigende Mehrheit der Mitglieder das Schalker Leitbild, welches direkt als Punkt 1 aufführt:

„Der Name unseres Vereins ist und bleibt Fußball-Club Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. Er ist und bleibt ein Verein im Sinne des deutschen Vereinsrechts.“

Anscheinend ist diese deutliche Aussage der Mitglieder bei einigen Personen in Vergessenheit geraten oder der getätigte Beschluss wird schlicht nicht akzeptiert. Anders kann es nicht zu erklären sein, dass in den letzten Wochen immer wieder auf verschiedenste Weise das Thema der Ausgliederung aufkommt.

Natürlich muss man eingestehen, dass es im Moment nur Gerüchte sind und es keine klaren Aussagen dazu gibt. Doch um an dieser Stelle mal einen platte, aber doch zutreffenden Spruch zu zitieren: „Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.“

An dieser Stelle soll sich jedoch nicht weiter an Mutmaßungen beteiligt werden, sondern es soll anhand von zwei deutlichen Fakten dargelegt werden, warum die Rechtsform des eingetragenen Vereins so wichtig ist und warum eine Kapitalgesellschaft diesbezüglich keine Vorteile bietet:

Mitgliederbeteiligung:

Laut der geltenden Satzung unseres eingetragenen Vereins ist die Mitgliederversammlung das oberste Beschlussorgan des Vereins. Durch die Mitgliederversammlung können die Mitglieder in hohem Maße Einfluss auf das Wirken des Vereins nehmen.

Wirkt diese Regelung auf einem ersten Blick doch sehr abstrakt, so gibt es gerade hier auf Schalke doch ein gutes Beispiel um zu zeigen, wie die Mitgliederversammlung in einem eingetragenen Verein Einfluss nehmen kann.

Schließlich resultiert die Kündigung des Vertrags mit dem Kartenanbieter Viagogo im Jahre 2013 doch letztendlich aus dem Druck der auf der Mitgliederversammlung durch die Mitglieder erzeugt wurde.

Bei einer ausgegliederten Kapitalgesellschaft wäre eine solche Einflussnahme nicht möglich gewesen, also ein klarer Punkt für den eingetragenen Verein.

Finanzielle Situation:

Durch die in den Medien getätigten Aussagen kommt der Eindruck auf, dass der Verein ein Problem hat entsprechende Einnahmen zu generieren und nur durch steigende Einnahmen in Zukunft mit anderen Clubs konkurrenzfähig bleiben kann.

Aber braucht Schalke wirklich mehr Einnahmen um sportlich konkurrenzfähig zu bleiben? Oder setzen andere Clubs ihre Mittel einfach nur effektiver ein?

An dieser Stelle ist es zwar schmerzhaft, aber doch lohnenswert einen Vergleich mit dem ungeliebten Nachbarn aus Dortmund zu ziehen.
Schließlich hat der BVB (ist übrigens eine Kapitalgesellschaft) in den Jahren 2010-2014, so hart es auch ist, im Ergebnis einen größeren sportlichen Erfolgt gehabt. Bei Betrachten der Personalaufwendungen, die man den Konzernabschlüssen entnehmen kann, sieht man erstaunliche Zahlen:

Zeitraum Personalaufwand Schalke 04 e.V. Personalaufwand BVB GmbH & Co KG
2010 79.216.056,63 Euro 42.270.846,39 Euro
2014 109.005.711,61 Euro 98.225.000,00 Euro

Man muss also feststellen, dass der BVB mit deutlich geringeren Personalaufwendungen einen größeren sportlichen Erfolgt hatte.
Man kann also zu dem Schluss kommen, dass Schalke nicht ein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabenproblem hat. So gelingt es Blau-Weiß anscheinend nicht, deutlich höhere finanzielle Ressourcen effektiver einzusetzen.

Es ist also mehr als zweifelhaft, ob die Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft und der damit verbundene Verkauf von Anteilen an einen sogenannten „strategischen Partner“, der richtige Weg um in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben. Schließlich hat man es in den vergangen Jahren schon nicht geschafft mit höheren Aufwendungen einen größeren Erfolg als andere Clubs zu erzielen.

Stattdessen sollten die im Tagesgeschäft verantwortlichen Personen auf Schalke damit anfangen, die vorhandenen entsprechenden Mittel zielführend und möglichst effektiv einzusetzen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Eine Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft ist dann völlig unnötig und folgender, bereits eingangs zitierte Satz aus dem Leitbild wird auch zukünftig Bestand haben:

„Der Name unseres Vereins ist und bleibt Fußball-Club Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. Er ist und bleibt ein Verein im Sinne des deutschen Vereinsrechts.“

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de