Schönes Wetter, kühles Bier und leckere Bratwurst hat viele Schalker an diesem Samstag zur GAK geführt. Aber das war nicht der einzige Grund, einige hundert Schalker hatten auch Interesse an der Infoveranstaltung über die abgelehnten Anträge zur Mitgliederversammlung in diesem Sommer. Bei dieser Veranstaltung hat jeder Antragssteller seine Möglichkeit genutzt und seinen Antrag präsentiert.

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Wichtig ist hierbei nochmal zu erwähnen, dass der Sinn der Veranstaltung nicht war um die inhaltliche Zustimmung dieser Anträge zu kämpfen. Es sollte einzig und allein darum gehen die Anträge vorzustellen und zu zeigen, dass keine formellen, satzungsseitigen oder rechtlichen Gründe gegen diese Anträge sprechen und deshalb die Mitgliederversammlung, als wir über die Anträge entscheiden sollen und nicht der Aufsichtsrat uns die Möglichkeit dazu schon vorher nimmt. Ein Verein kann nur leben, wenn man auch diskutiert!

Aber kommen wir nun zu den einzelnen Anträgen. Den Anfang machten die Antragsteller Axel Hefer, Dr. Andreas Horn und Thomas Wiese, alle drei übrigens Mitglieder des bestehenden Aufsichtsrats. Hier ging es inhaltlich darum, dass bestimmte Regeln des Aktiengesetzes in unsere Satzung aufgenommen werden sollen, die zum Beispiel das Verbot der operativen Tätigkeit von Aufsichtsräten, die Genehmigung von Krediten und Dienstverträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern und die Haftung des Aufsichtsrats regeln. Hier wurde noch einmal deutlich gemacht, dass es sich dabei nicht um die Vorbereitung einer Ausgründung in eine Kapitalgesellschaft, sondern um die Übernahme von klaren und bewährten Regeln des Aktiengesetzes für Vorstand und Aufsichtsrat unseres Vereins handelt. Diese Regeln sollen dazu führen, dass es eine weitere klare Trennung zwischen operativen Geschäft und Aufsichtsrat geben soll. Es ist auch verwunderlich, dass man gerade diesen drei AR-Mitgliedern vorwirft, dass sie für eine Ausgliederung seien.

Weiter ging es mit dem Antrag von Jan Henke. In seinem Antrag geht es um die Beschlussfassung des Aufsichtsrates. Aktuell ist es möglich, dass ein einzelnes AR-Mitglied zusammen mit den kooptierten Mitgliedern die Mehrheit im AR für sich beanspruchen und somit die anderen von der Mitgliederversammlung gewählten Mitgliedern überstimmen kann. Dieses soll mit dem gestellten Antrag verhindert werden. Um die demokratische Mitbestimmung zu wahren, soll der Aufsichtsrat seine Beschlüsse deshalb mit Stimmenmehrheit der anwesenden und einer Mehrheit der anwesenden, von der Mitgliederversammlung gewählten AR-Mitgliedern fassen. Diese Regelung soll auch mögliche Alleingänge eines AR-Mitgliedes verhindern.

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Danach folgte Dr. Robin Lengelsen. Der vorgestellte Antrag beschäftigt sich mit der Zusammensetzung des AR. Hier ging es explizit um den Sportbeirat und den Sitz des SFCV. Hier sollte betont werden, dass diese Sitze von der Idee her sicherlich sehr sinnvoll sind. Allerdings sollten diese Positionen auch unabhängig sein. Daher wird mit diesen Anträgen vorgeschlagen, das Entsendungsrecht der Abteilungen und des SFCV abzuschaffen. Stattdessen bestimmt der Aufsichtsrat jeweils aus seiner Mitte ein Mitglied, das die Belange der Abteilungen und der Fans im Aufsichtsrat vertritt. Der Unterschied zum aktuellen Vorgehen ist hier, dass diese Vertreter durch den Wahlausschuss müssen, wie jedes andere kooptierte AR-Mitglied auch.

Danach stellte Michael Eckl seinen Antrag vor. Dieser Antrag soll bewirken, dass die Mitglieder der sportlichen Abteilungen ihren Vertreter für den Aufsichtsrat selbst wählen. Hier wurde auch nochmal betont, dass mit diesem Antrag des Sitz des SFCV nicht abgeschafft werden soll, was dem Antragssteller allerdings vorgeworfen wurde.

Als letztes hat sich dann noch Roman Kolbe zu Wort gemeldet. Er hat nochmal den Antrag „Vorwärts Schalke“ vorgestellt. Wie wichtig eine solche Strategie ist, könne man an den letzten Besetzungen der Trainer- und Manager- posten ablesen! Hier wurde auch nochmal betont, dass hier ein Verweis auf das Leitbild nicht ausreicht, weil das Leitbild eben keine langfristige Strategie liefert.

Damit war die Vorstellungsrunde der Anträge auch schon beendet. Insgesamt lässt sich über die Veranstaltung sagen, dass sie sehr kurzweilig und sehr aufschlussreich war. Insgesamt hat sich bei keinem Antrag wirklich erschlossen, warum nicht die Mitgliederversammlung über diesen Antrag entscheiden sollte. Von daher kann man nur sagen, auch wenn man inhaltlich vielleicht nicht jedem Antrag zustimmt, sollten diese zunächst zugelassen werden. Danach kann jedes Mitglied immer noch gegen diesen Antrag stimmen und so deutlich machen, dass man diesen Antrag nicht unterstützt. Das ist deutlich demokratischer, als ihn erst gar nicht darüber abzustimmen.

Hier findet ihr übrigens den Flyer zu der gestrigen Veranstaltung: Flyer

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de