Unser erstes Auswärtsspiel der Champions League Gruppenphase führt uns nach Basel, aus Fan- und „touristischer“ Sicht auf jeden Fall reizvoll, wenn auch sportlich nicht zu unterschätzen. Was es über Stadt, Verein und Fanszene wissenswertes gibt, erfahrt ihr hier.

Die Universitätsstadt Basel ist nach Zürich und Genf mit rund 170.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Durch Basel fließt der Rhein und teilt die Stadt in Großbasel und Kleinbasel. In Großbasel liegt mit der Altstadt rund um den Marktplatz das Zentrum Basels. Hier steht das Rathaus, welches durch seine rote Fassade, den markanten Turm und die Fassadenmalerei hervorsticht, und Sitz der Basler Regierung und des Parlaments ist. Ebenfalls gut sichtbar ist der über den Rhein emporragende Münsterhügel mit der Aussichtsterrasse. Das Münster ist Basels Wahrzeichen schlechthin und von der Aussichtsterrasse, „Pfalz“ genannt, gibt es eine wunderbare Aussicht auf den Rhein, Kleinbasel und den Schwarzwald.

Ebenfalls fußläufig erreichbar ist der Barfüsserplatz. Von hier bietet sich ein weiterer Rundgang durch die Innenstadt an. Rund um den Platz sind einige Bars und Lokalitäten für die weitere Abendgestaltung gelegen, doch auch in der Fanszene hat der Platz durch diverse Feiern des FC Basel seine Bedeutung und Basels sportliche Fraktion ist hier anzutreffen.

Südlich des Barfüsserplatzes kann ein Blick auf den Fastnachts- oder auch, nach seinem Künstler ernannten, Tinguely-Brunnen geworfen werden.Für kulturhungrige bietet Basel um die 40 Museen, eine genaue Aufzählung bleibt euch hier jedoch erspart. Doch nicht nur historische Gebäude lenken den Blick auf sich, auch diverse Neubauten, wie die Messe Basel, der Vitra Campus oder der Norvatis Campus dürfte Architekturliebhabern gefallen.

Bei der Architektur bleibend, lenken wir unseren Blick nun auf das Stadion unseres Gruppengegners, den St. Jakob-Park, oder „Joggeli“ genannt. Der St. Jakob-Park ist das größte Stadion der Schweiz und bietet 38.512 Fans Platz. Die Beleuchtung der Galerien kann, ähnlich wie bei der Münchner Arena, je nach Anlass farblich angepasst werden – beide Stadien wurden im Übrigen vom selben Architektenduo entworfen. Außerdem sind ein Shoppingcenter, eine Seniorenresidenz und das Museum des FC Basel im Stadionmantel untergebracht. Dass dieses Mehrzweckgebäude keine historische Spielstätte ist, dürftet ihr euch bei den letzten Zeilen schon denken können – die Eröffnung des Stadions war 2001. An selber Stelle stand übrigens von 1954-1998 das ehemalige Stadion des FC Basel.

Mit dem FC Basel treten wir gegen den 16 maligen Schweizer Meister an, der die letzten 4 Meisterschaften in Folge holte. In der Euro League schaffte es der FCB im letzten Jahr ins Halbfinale, wo sie gegen Chelsea London ausgeschieden sind. Also ein Gegner, den man nicht unterschätzen sollte.

Gegründet wurde der FC Basel 1893, nachdem drei Tage zuvor per Zeitungsinserat eine Fussballgründung ausgeschrieben wurde, die erste Meisterschaft konnte 1953 eingefahren werden. 2002 wurde Basel nach 20 Jahren wieder Meister und Cup-Sieger und spielt seitdem regelmäßig um die Meisterschaft mit bzw. wird Meister.In der Saison 2005/2006 vergab der FCB in letzter Sekunde gegen seinen direkten Verfolger FC Zürich den Meistertitel in der Nachspielzeit. Nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz verlor Basel den schon sicher geglaubten Titel. Daraufhin kam es zu einem Platzsturm und Ausschreitungen, die sich bis mitten in die Nacht zogen.

Die Heimkurve ist eine Hintertorseite, die Mutzenerkurve. Nach ihr ist außerdem die Dachorganisation der aktiven Fanszene benannt, darunter zählen als Ultra-, bzw. ultraorientierte Gruppen unter anderem das Inferno Basel, die Ultra Boys, KAOS und Goodfellas, wobei das Inferno Basel, im Jahr 2000 gegründet, wohl die meisten Mitglieder zählen dürfte. Es besteht eine Fanfreundschaft zu Eintracht Braunschweig, die wohl gerade auf Ultraebene gelebt wird, als Feinde gelten der FC Zürich als auch die Grasshoppers Zürich.

Gerade in Sachen Fanpolitik sind die Baseler sehr aktiv. So konnten sie beispielsweise das Projekt 2. Chance auf den Weg bringen, wodurch SV’lern mit bestehendem landesweiten Stadionverbot unter gewissen Bedingungen der Besuch von Heimspielen ermöglicht wird.

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de