Fahren wir nun in unserer Reihe über unserer Heimatstadt fort und kommen zur Mitte Gelsenkirchens. Die Altstadt bietet mit ihrer Fläche von 1,574 km² viele Möglichkeiten zur Ansiedlung und mit der Nähe zur Innenstadt ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Wer sich für die Aufenthaltsorte der gastierenden Fußballmanchaften beim FC Schalke interessiert, der wird schon einmal über das Hotel “Maritim” gestolpert sein. Das 1972 eröffnete Hotel mit den beiden Türmen, welche sehr aus dem Stadtbild Gelsenkirchens herrausragt, bietet neben der schönen Aussicht auf den Gelsenkirchener Stadtgarten und den Übernachtungsangeboten auch Mietwohnungen an.

Bahnhofsstraße & der Gelsenkirchener Hauptbahnhof:

Gelsenkirchens Hauptbahnhof dürfte auch jedem auswärtigen Schalker als Ausgangspunkt so mancher Sonderzugtour bekannt sein, eher zweckmäßig als schön, das war jedoch nicht immer der Fall. Nach der Eröffnung als Bahnhof Gelsenkirchen im Jahre 1847 folgte 1904 neben der Anhebung der Gleise auch der Ausbau zum Hauptbahnhof mit einem sehenswerten Gebäude, so wie man sich heute auch noch alte Wartehallen vorstellt. Leider wurde dieses 1982/83 abgerissen und in einem bis heute umstrittenen Bauvorhaben ein Gebäude im Stil der 70er/80er Jahre hingepflanzt, das nie den Flair versprühte, den das alte Bauwerk versprühte, so zumindest die Meinung vieler älterer Gelsenkirchener. Unsere Generation ist mit dem hässlichen HBF groß geworden, die baulichen Veränderungen im Vorfeld der WM 2006 stellten da eine deutliche Verbesserung und gleichzeitig den zweiten bedeutenden Umbau in der Geschichte dar. Es gibt sicherlich schönere und größere Knotenpunkte des Schienennetzes, was uns jedoch nie davon abhält mmer wieder gerne in den heimischen Hafen zurückzukehren.
“Die Gelsenkirchener Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone soll ein Aushängeschild unserer Stadt werden. Denn hier gehen die Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger einkaufen, hier erleben Besucher und Gäste die Stadt.”, so heißt es im Grußwort des Oberbürgermeisters Frank Baranowski zur Gestaltung der Altstadt Gelsenkirchens, dochüber die City verlieren Wir bewusst nicht viele Worte, denn die Bahnhofstraße ist eine typische Einkaufsmeile, verschiedenste 0815-Ketten haben sich hier angesiedelt, selbst wenn aktuell eher der Trend zu Selbstbedienungsbäckereien und 1 Euro Shops auszumachen ist. Früher fuhr hier noch die Straßenbahn oberirdisch und wir hätten mit dem Bus durchfahren können, von den alten Gebäuden ist leider nicht mehr viel zu sehen. Was uns in diesem Teil der Stadt fehlt, ist ein kleines Kneipenviertel, ein Platz mit mehreren Bars, eben ein Mittel- und Anziehungspunkt, egal ob tagsüber oder auch im Nachtleben. Die Arminstraße, eine Nebenstraße der Bahnhofstraße, hat sich in den letzten Jahren etwas gemausert, aber vieles ist in Gelsenkirchen verstreut, es gibt keine sehenswerte Altstadt, anscheinend kaum gewachsene Strukturen, da scheint die Szene in Buer nicht nur auf den ersten Blick vielfältiger. Falls sich jemand näher mit dem Wandel unserer Stadt befassen möchte, der findet auf der Internetseite Gelsenkirchener Geschichten immer wieder sehenswerte Schnappschüsse, es lohnt sich.

Musiktheater:

Mit dem “MiR”, die Abkürzung steht für Musiktheater im Revier, werden die auswärtigen Schalker höchstens eine Straßenbahnhaltestelle auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Stadion in Verbindung bringen. Aber auch für uns einheimische Ultras sind die persönlichen Erfahrungen eher selten, sofern man nicht als Schulkind zu irgendwelchen Aufführungen geschleift wurde oder eben das Schalke-Musical zum 100. Geburtstag unseres Vereins besucht hat. Hinter dem „MiR“ verbergen sich übrigens gleich zwei Spielstätten, im Großen Haus finden jährlich ca. 200 Veranstaltungen vor bis zu 1.000 Zuschauern statt, während das Kleine Haus ungefähr 120 Mal genutzt wird und eine Kapazität von 325 Sitzplätzen bietet. Eröffnet wurde die städtische Bühne Gelsenkirchen 1959, den federführenden Architekten Werner Ruhnau muss man nicht unbedingt kennen, sofern ihr nicht bei Günther Jauch auf dem „Wer wird Millionär“ Stuhl sitzt oder sich für Architektur interessiert. Architektonisch ist der Bau an die Epoche des Bauhaus-Stils angelehnt, einer sehr bedeutenden deutschen Architektur-, Kunst- und Design-Epoche im 20. Jahrhundert, die sich vor allem durch Sachlichkeit und Funktionalität auszeichnet. Seit 1997, nein, der UEFA-Cup Sieg hat damit nix zu tun, steht das Bauwerk deshalb als eine der bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit unter Denkmalschutz. An der Gestaltung, u.a. im Foyer aber auch mit Plastiken an der Fassade, wirkten auch verschiedene Künstler mit. Hierzu zählte unter anderem der weltweit bekannte Künstler Yves Klein, der von der Farbe Blau regelrecht besessen war, was den Mann für jeden Schalker gleich sympathisch machen sollte. Unter anderem kreierte Klein ein Ultramarinblau was in seiner Strahlkraft und Sogwirkung noch heute besonders ist von Klein patentiert wurde – das nur als kleine Anekdote am Rande.

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de