Basler Fans zündeln in der Arena

Basler Fans zündeln in der Arena

Nichts, rein gar nichts rechtfertigt einen Eingriff in das Grundrecht der Menschenwürde, auch kein Erfolg einer solchen Maßnahme. Aber selbst der ist Polizei und Sicherheitsbeauftragtem versagt geblieben.

Dutzende unschuldiger Basel-Fans mussten sich in entwürdigender Weise durchsuchen lassen, und die, derer man habhaft werden wollte, rutschten einfach so durch die Maschen. Zugegeben, vielleicht auch aufgrund ihrer kreativen Abwehrmaßnahmen: Einige streuten Hundefutter und brachten so die Spürhunde aus dem Konzept. Man darf gespannt sein, welche Straftat die Polizei bei „Hundefutter“ noch zur Anzeige zu bringen sucht. Markenpiraterie vielleicht?

Anschließend versuchten noch einige das Durchsuchungszelt zu überlaufen, wie die Polizei berichtet – angeblich ohne Erfolg. „Abschließend kann gesagt, dass das polizeiliche Einsatzkonzept voll aufgegangen ist.“ Anscheinend gehört Pyrotechnik in der  Bude jetzt zum polizeilichen Einsatzkonzept. Anders als der Auftrag aus Artikel 1 Grundgesetz, der nicht ohne Grund vorne steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Nacktzelte gehören darum weiterhin abgeschafft – sie sind entwürdigend, und, wie man sieht, kein taugliches Mittel zur Gefahrenabwehr.

Wo wir gerade beim „polizeilichen Einsatzkonzept“ sind: „Starke Polizeipräsenz und deeskalierende Ansprachen verhinderten geplante und weitere zu erwartende Auseinandersetzungen der Fangruppierungen schon im Ansatz.“ – „Geplant“? Ich wundere mich immer wieder, dass die Polizei schon Gedanken lesen kann, aber das nur am Rande. Spekulationen und Unterstellungen haben in Polizeimitteilungen nach wie vor nichts zu suchen.

Aber davon abgesehen: „Deeskalierend“? Das ist mir nicht aufgefallen. Eine Gruppe von Schalkern grundlos anzuhalten ist die eine Sache. Den Grund aber zu „erklären“, indem man Helm aufsetzt und den Schlagstock zückt, ist eine innovative Interpretation einer „deeskalierenden Ansprache“. Gut, dass im rot-grünen Koalitionsvertrag eine Kennzeichnungspflicht vorgesehen ist. Da werden einige Damen und Herren Beamte ihr Verhalten überdenken müssen – das kann nämlich auch mal ein Drittel des Jahresgehalts kosten und zu einer Haftstrafe führen.

Übrigens, die entsprechenden Chefdeeskalatoren sind nach dem Einsatz auf der Autobahn in Richtung Wuppertal abgebogen – Moment, die kennen wir doch?

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de