Wir befinden uns mittlerweile im Stadtteil Ückendorf, im zweiten Teil rücken wir die örtlichen Fußballclubs in den Vordergrund und stellen Freizeitangebote vor, um gerade auswärtigen Schalkern neue Informationen zu bieten. Ihr kommt selber aus Ückendorf und wollt noch unbedingt was los werden? Dann her mit euren Mails, in Part III möchten wir diesen Bereich unserer Stadt abschließen.
Fußball in Ückendorf:
Seit der Spielzeit 2010/11 haben Schalkes A und B Jugend eine neue sportliche Heimat an der Gesamtschule gefunden, darum soll es hier aber nicht gehen. Insgesamt sind sieben Fussballvereine in Ückendorf angesiedelt und zwar: DJK Schwarz-Weiß Gelsenkirchen-Süd e.V. 1921, ETUS Gelsenkirchen 1934 e.V., DJK Arminia Ückendorf, Kickers Ückendorf, SG Eintracht Gelsenkirchen e.V., SV Union Neustadt und FC Zrinski. Der erfolgreichste und über die Grenzen unserer Heimat wohl bekannteste Verein aus dem südlichsten Stadtteil ist die SG Eintracht Gelsenkirchen, als Heimspielstätte fungiert das über 20.000 Zuschauer fassende Südstadion. Für Liebhaber 17traditionsreicher Fußballplätze gehört die Anlage unweit der Grenze zum Bochum-Günnigfeld fast schon zum guten Ton, lokale Hopper würden vom ,,Pflichtground“ sprechen. Leider ist das Stadion arg in die Jahre gekommen und der bauliche Zustand wird nicht besser, aber ein Blick auf die Tribüne mit ihren 1.680 Plätzen und die weitläufigen Traversen lohnt sich weiterhin, selbst wenn der Zuschauerrekord von 17.000 Besuchern (Saison 1966/67 SG Eintracht – VfL Bochum) eine Marke für die Ewigkeit zu sein scheint und sportliche Tristesse vor leeren Rängen eingezogen ist.

Ein kurzer Abriss der Eintracht-Geschichte, galt die SG doch eine zeitlang als Nummer Zwei Gelsenkirchens und sollte unserem FC Schalke 04 den Rang ablaufen: Die 1949 eingeführte zweigleisige 2. Liga West war für beide Ückendorfer Clubs Union und Alemannia finanziell nicht machbar und so entstand eine Fusion zwischen beiden Vereinen, die SG Eintracht Gelsenkirchen war geboren. Diese erreicht in der ersten Saison einen beachtlichen 5. Platz, ein Jahr später wird jedoch die, nur noch eingleisige, 2.Liga verpaßt. Die nötige Qualifikation wird nur um einen einzigen Punkt verfehlt. 1955 gelingt nach drei Jahren wieder der Aufstieg in die 2. Liga. In dieser Zeit gingen einige Jugend-Nationalspieler aus der SG Eintracht hervor, bekannte Namen waren z.B. Hansi Nowak und Heinz Hornig, welche später zu Schalke bzw. RW Essen wechselten und dort Nationalspieler wurden. 1965 ist es fast zum Aufeinandertreffen der erfolgreichsten Vereine Gelsenkirchens gekommen. Nur durch eine Aufstockung der Bundesliga blieb Schalke 04 eine Klasse höher und entging knapp dem Spiel gegen die Eintacht. Ebenso verbliebt STV Horst in der Regionalliga, also nichts mit einem Lokalderby auf zweithöchster Ebene.

Willi Koslowski, Schalker Meisterspieler 1958, wechselte zum Ende seiner Karriere zur Eintracht und versuchte dort Willi Kraus, der durch Einbruch-Diebstähle seine Spieler-Lizenz bei Schalke 04 verloren hat, hinzubekommen. Ohne Erfolg, Kraus wurde rückfällig und die Spielerlizenz aufgehoben, was für die Eintracht gravierende Folgen hatte. So wurden die wenigen Spiele von Willi Kraus für den Gegner gewertet und die SG stieg mit einem Punkt Rückstand hinter Viktoria Köln ab. 1970 erreichte Eintracht Gelsenkirchen den sofortigen Wiederaufstieg und lieferte mit dem 5. Tabellenplatz die erfolgreichste Saison seit zehn Jahren ab. Die Zuschauer strömen in das, seit 1966 bezogene, neue Südstadion, nachdem vorher ,,Am Südpark“ vor den Ball getreten wurde. Als beim DFB die Planungen einer bundesweiten zweiten Liga konkreter wurden, sollten in der Stadt der 1000 Feuer die Kräfte gebündelt werden, weshalb es Gespräche mit den STV Horst Verantwortlichen gab. Am 15. Juni 1973 ist die nächste Fusion perfekt und der neue Verein STV Eintracht Gelsenkirchen-Horst entstanden. 1974 wird die neue 2.Bundesliga eingeführt, aber der notwendige 10. Rang, der die Aufnahme bedeutet hätte, wurde klar verpasst. Es wird nur der 16. Tabellenplatz. Fünf Jahre später nach der hoffnungsvollen Fusion verschwindet Eintracht Gelsenkirchen von der Bildfläche und erst fast zwei Jahrzehnte später wird aus der im Südstadion ansässigen Fortuna Gelsenkirchen wieder die alte SG Eintracht Gelsenkirchen. In der Saison 1997/98 spielen die Rot-Blauen wieder im Spielbetrieb und erleben einen kurzen Aufschwung, als 2007 der Aufstieg in die Landesliga gelang. Zur Überraschung gelang Platz 9, leider konnten die vielen Spielerabgänge nicht kompensiert werden, mittlerweile spielt die Eintracht in der Kreisliga A und trifft dort auf den Stadtteilkontrahenten ETuS Gelsenkirchen.

Kicken als Freizeitbeschäftigung ist gut und schön, den Kinder und Jugendlichen bieten sich zudem etliche weitere Angebote, wovon folgende besonders hervorzuheben sind:
Bau- und Abenteuer Spielplatz Ückendorf:

An der Bochumer Straße in der Nähe zur Gesamtschule Ückendorf und zum Knappschaftskrankenhaus befindet sich der Bau- und Abenteuer Spielplatz. Das Areal umfasst ein großes Aussengelände, wo man im Sand/ Matsch spielen oder Hütten bauen kann. Im Tierbereich kann man unter anderem Kaninchen pflegen und streicheln. Auf dem Gelände selbst befindet sich noch eine Villa mit Gruppenräumen, Schlafsälen und dem ,,Cafe Kännchen“. Im Haus selbst kann man basteln, tanzen, werkeln oder viele kulturelle Veranstaltungen besuchen. Insgesamt stehen der Einrichtung 1000qm, verteilt auf mehrere Gebäude, zur Verfügung, die für unterschiedlichste Aktivitäten genutzt werden (Spiel- ,Kurs- ,Seminar- und Gruppenräume bis zu 60 Personen/ Café/,,Jugendgästehaus“ (bis 25 Personen)/Theaterraum/Großküche/Disco/Internet/Tanz- und Bewegungsraum/ Kraftraum/ …).

Auf dem 4000 qm großen Außengelände bietet die Einrichtung eine Vielzahl von Angebotsflächen: Der Baubereich steht als ständiges Angebot zur freien Verfügung. Werkzeug, Nägel und Hölzer werden für die Bebauung einzelner Hütten, kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der erwähnte Tierbereich ist aufgrund der Vogelgrippe reduziert worden, dort sind im Moment nur Kaninchen und Streifenhörnchen zugegen. Es wird allerdings versucht, den Bestand wieder aufzustocken. Insgesamt drei Grillstationen stehen den Besuchern/Gruppen/Schulklassen zur Verfügung. Ebenfalls vorhanden sind ein Bolzplatz, Basketballkörbe, Tischtennisplatten und ein neu eingerichteter Spielplatz für die kleinen Besucher.

Spunk:

Das Spunk im Festweg ist ein Kinder- und Jugend-Kultur-Zentrum. Dort finden regelmäßig Konzerte verschiedener Bands statt, die diese Räume mieten können. Eintrittspreise müssen die Bands selbst festlegen, da die Musiker diesen Betrag behalten dürfen, lediglich die Getränkeeinnahmen behält das Zentrum ein. Eine Hausaufgaben- und Nachhilfegruppe betreut das Spunk ebenfalls, dort werden die Kinder und Jugendlichen von verschiedenen Fachkräften (Abiturienten, Lehramtsstudierende, …) betreut. Des Weiteren werden hier Feste veranstaltet oder Rollenspiele und Ausflüge unternommen, es muss niemand vor dem TV oder der Konsole verblöden. Im Spunk ist ebenfalls der sozialistische Jugendverband ,,Falken Ückendorf“ beheimatet.
In Ückendorf ist eine der ältesten Pfadfindergruppen in Gelsenkirchen zu finden. Die Weiße Rose gehört zur katholischen Gemeinde St.Georg und besteht offiziell seit dem 2. September 1948, da noch unter dem Namen ,,Stamm III“. 08. Dezember 1948: vom Bundesverband anerkannt und als ,,Stamm III im Gau Grenzmark Stammeskonto: 06/06/03″ in die ,,Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg“ aufgenommen. 12. Dezember 1948: legten sieben Pfadfinder und sieben Wölflinge das Pfadfinderversprechen bei der ersten Versprechensfeier auf dem Mechtenberg ab und wurden so in den Stamm, die DPSG und in den Weltverbund der Pfadfinder aufgenommen. Der jetzige Stammesname ,,Weiße Rose“ wurde im Jahr 1959 von der damaligen Stammesführung in Erinnerung an die bekannte Widerstandsgruppe im dritten Reich gewählt. Weitere Informationen über die Pfadfinder erhaltet auch ihr unter folgendem Link. http://www.dpsg-weisserose.de/?pid=13&tid=3&mid=5