“Sitzer absetzen” – nein, das soll nicht mehr sein, sagt Polizeiminister Jäger. Und der Verein soll gefälligst sein Erfüllungsgehilfe sein. Für den ist jetzt die Stunde der Wahrheit gekommen.

Peter Peters betont immer wieder, dass er den damaligen Polizeieinsatz verurteilt. Sein Zurückrudern sei ja nur wegen der Form gewesen. 87 Verletzte sind irgendwie halt nicht in Ordnung, nur soll man das nicht zu deutlich sagen. Aber dagegen ist man irgendwie schon.

Jetzt ist Schalkes Vorstand wieder am Zug: Folgt man den Forderungen des Polizeiministers – oder stellt man sich wenigstens diesmal deutlich hinter die Fans? Werden die Ultras die Aufforderung bekommen, das Banner “Sitzer absetzen” abzuhängen – unter Androhung von Stadionverboten bei Nichtfolgeleisten? Oder weist der Verein dieses Ansinnen zurück?

Nach der eigenen Stadionordnung hat man jedenfalls keine gute Handhabe. An “Sitzer absetzen” ist nichts “gewaltverherrlichend”, “rassistisch”, “fremdenfeindlich”, “antisemitisch” oder “rechts- und linksradikal”. Von einer “persönlichen Belastungssituation” des Herrn Sitzers steht nichts in der Schalker Stadionordnung. Übrigens, die 87 Menschen, die behandelt werden musste – eine schwebte in Lebensgefahr – waren auch “persönlich belastet”. Sogar extrem. Nur falls das dem Herrn Polizeiminister entgangen sein sollte.

Also: Einen Automatismus gibt die Stadionordnung nicht her. Da hilft nur das Hausrecht – und das ist eine Willensentscheidung des Vorstands. Für den ist jetzt die Stunde der Wahrheit gekommen. Pro Jäger – oder pro Fans?

Update: Mittlerweile liegt eine Stellungnahme des Vereins vor. Durchaus interessant zu lesen im Schlusssatz, es stellt sich aber die Frage, wie dieser Passus zu interpretieren ist: „Der FC Schalke 04 ist an einem guten Verhältnis und einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen dem Verein und seinen Fans und der Polizei sowie auch mit anderen Behörden und Organisationen sehr interessiert. Daher tragen wir unseren Teil dazu bei, dass es nicht mehr zu atmosphärischen Störungen kommt.

 

Auch Lesenswert: „Kritik an Banner: Schalke hat Stress mit Innenminister Jäger“ (Westline)

Der 21.08.2013 wird endgültig als schwarzer Tag in die Geschichte der Rechte von Fußballfans gegenüber der Polizei eingehen. An diesem Tag hatte die Polizei Gelsenkirchen in der zweiten Halbzeit des CL-Qualifikationsspiels Schalke 04 gegen Saloniki mit vier Einsatzzügen die vollbesetzte Nordkurve gestürmt, um ein dort hängendes Banner der befreundeten mazedonischen Ultras aus Skopje sicherzustellen. Aufgrund des angespannten Verhältnisses zwischen Griechenland und Mazedonien sahen einige Gästefans darin eine Provokation und sollen mit einem Platzsturm gedroht haben. Tumultartige Szenen in der Nordkurve sowie 87 durch Pfefferspray und „Einsatzmehrzweckstöcke“ verletzte Schalkefans waren die Folge; es gab wechselseitige Strafanzeigen wegen Körperverletzung im Amt und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Fast zwei Jahre später kommt die zuständige Staatsanwaltschaft nunmehr zu dem Ergebnis, dass gegen die Polizeibeamten kein Tatverdacht vorliege. Die juristischen Verrenkungen in der Einstellungsverfügung, warum die Polizei vollkommen recht- und verhältnismäßig gehandelt habe, treiben nicht nur Juristen die Tränen in die Augen. Von einem polizeilichen Notstand ist dort die Rede und dass es ungleich gefahrenträchtiger gewesen sei, die paarhundert Gästefans, von denen eine Handvoll Anstalten machte, den Zaun zu überklettern, im Zaum zu halten als die vollbesetzte Kurve einzukesseln…

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Glückauf Schalker,

turbulente und mehr als ereignisreiche Tage liegen hinter uns. Am vergangenen Samstag bei unserem Heimspiel gegen den SC Paderborn haben wir gemeinsam ein klares Zeichen gegen die aktuelle Entwicklung unseres Vereins in sportlicher wie auch in vereinspolitischer Hinsicht gesetzt.

An dieser Stelle noch mal ein Dank an alle Schalker, welche einmal mehr eindrucksvoll gezeigt haben, was man bewegen kann, wenn 1.000 Freunde zusammenstehen.

Leider enttäuschte unsere Mannschaft ein weiteres Mal auf ganzer Linie und sicherte sich, sinnbildlich für die letzten Wochen und Monaten, quasi mit dem Abpfiff nur durch ein Eigentor der Gäste die Qualifikation für die Euroleague.

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Hier findet ihr ein paar Bilder von unserem Heimspiel gegen den SC Paderborn. Dieses Mal liegt der Fokus bei der Auswahl der Fotos klar auf den Fan-Protesten. Wie man auf den Fotos sehen kann, wurde dieser Protest von vielen Fans überall in der Arena verteilt, mitgetragen.

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Glückauf Schalker,

nach der erneuten Arbeitsverweigerung unserer so genannten Mannschaft am vergangenen Sonntag in Köln ist das Maß nach vielen desolaten Wochen und Monaten nun endgültig voll. Bis zuletzt haben wir Spieltag für Spieltag versucht, unserem Verein und der Mannschaft die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen, um die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb irgendwie gemeinsam zu schaffen.

Die aktuelle Entwicklung unseres Vereins in sportlicher wie aber auch in vereinspolitischer Hinsicht macht uns allerdings einfach sprachlos! Woche für Woche sind wir nach diversen Gesprächen mit Vereins- oder Mannschaftsvertretern optisch sowie akustisch in Vorleistung getreten, um immer wieder mit losen und belanglosen Statements eingedeckt zu werden, die so vorhersehbar und an der Realität vorbei sind, wie es nur sein kann. Die gesamte Präsentation und Außendarstellung unseres Vereins, sowie das seit Wochen leidenschafts- und emotionslose sportliche Auftreten unserer Mannschaft sind so nicht mehr hinnehmbar. Eine Entwicklung, welche sich nicht erst in dieser Spielzeit abzeichnet, sondern die Strukturen und Gegebenheiten unseres Vereins seit Jahren bestimmt.

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Choreo_VfB

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Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de