Lediglich zwei Siege in sieben Pflichtspielen kann Schalke bisher für sich verbuchen. In der Liga stehen wir ganz ohne Punkte da.
Fatale Fehler ziehen sich durch die Spiele. Von mentalen Schwächen und fehlendem Selbstbewusstsein reden sowohl Spieler als auch Management und Trainer. Da frage ich mich wo diese herkommen, denn einige von den so genannten individuellen Fehlern sieht man bereits vom ersten Spiel an. Da schleichen sich die Gegner im Rücken weg und stehen alleine im oder am Strafraum, auf den Flügeln stehen Spieler gefühlte Stunden alleine rum und werden nicht angespielt, Flanken sind Geschenke für jeden Torhüter oder Abwehrspieler, Torszenen waren eher Mangelware. In Hoffenheim hat der Gästeblock losgelegt wie die Feuerwehr und auch nach dem Gegentor haben wir noch an die Mannschaft geglaubt, die Mannschaft aber wohl nicht an sich. Dennoch kann ich es nicht alleine auf die Mannschaft schieben, denn auch das viel angekündigte neue System kann ich nicht sehen. Seit Jahren lässt sich der Gegner komplett in die eigene Hälfte fallen und wir spielen uns munter den Ball hin und her. Torgefahr entsteht jedoch nur selten. Häufig entstehen daraus gefährliche Konter, die wir nicht zu verhindern wissen. Erkämpfen wir uns den Ball in der eigenen Hälfte, rücken wir eher träge raus, der ballführende Spieler traut sich nicht das direkte Duell zu suchen, sondern wartet darauf, dass der Rest der Mannschaft irgendwann rausgerückt ist oder sucht den Freistoß. Meist geht der Pass dann hintenrum und der Gegner kann sich in aller Ruhe wieder sortieren und auf die nächste Chance warten.
Fünf Spiele, fünf Niederlagen, null Punkte. Das ist die Bilanz nach den ersten fünf Bundesliga-Spieltagen und nimmt damit einen Negativeintrag in das Geschichtsbuch des Vereins ein.
Mögliche Ursachen für das Nullpunktekonto gibt es sicher viele – Taktische Ausrichtung, Stellungsfehler, Demotivation. Es ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Leute die Frage stellen, ob der neue Trainer Markus Weinzierl die richtige Wahl in der Sommerpause war.
Doch es ist nicht immer der Trainer, der die Hauptverantwortung für das trägt, was die Mannschaft auf dem Platz abliefert. Sicher ist es einfach gesagt, dass der Trainer Richtungen vorgibt, Positionen rotiert und besetzt und die taktischen Spielzüge mit den Spielern im Vorfeld abstimmt. Jedoch sind dies nicht die Faktoren, die in den letzten Spielen für Ratlosigkeit bei Mannschaft, Verein und Fans geführt haben. Sonst ließen sich 2 Führungen gegen Köln und Hoffenheim nicht rechtfertigen. Zu beobachten ist allerdings die Mutlosigkeit im gegnerischen Strafraum, Planlosigkeit bei Pässen und die fehlende Durchsetzungsfähigkeit bei Kontern. An dieser Stelle stellt sich die Frage, ob die Mannschaft als Team agiert oder jeder Spieler seine Geige auf dem Rasen spielt. Christian Heidel trifft es hier auf den Punkt: „Die Realität ist beim Team noch nicht angekommen“ gab er nach dem Spiel in Hoffenheim zu Protokoll. Auch Benni Höwedes hat das Teamverhalten analysiert und gibt zu die Fehler „… machst du, wenn du kein Vertrauen hast. Das geht auf diesem Niveau nicht. Wenn jeder versucht, sein Ding zu machen, funktioniert das nicht. Fußball ist Mannschaftssport“.
Die Auswahl der Unterkunft zog sich dieses Mal etwas mehr als sonst, denn es sollten die Wünsche aller sechs Reiseteilnehmer berücksichtigt werden. Schnell war man sich einig, dass die Unterkunft über einen Pool verfügen sollte. Also machten wir uns auf die Suche und wurden auch zügig fündig. Auf einem Ferienwohnungsportal wurde eine dekadente Villa als Objekt der Begierde auserwählt. Leider wurden wir enttäuscht, handelte es sich doch um ein Fake-Inserat mit Bildern einer 35 Millionen Pfund Villa am Londoner Hyde Park. Also ging die Suche weiter und man einigte sich auf ein Konzept-Hotel mit Dachterrasse samt Pool.
Ich machte mich am Mittwochmorgen auf nach Gelsenkirchen, um von dort mit dem Rest der Reisegruppe zum Düsseldorfer Flughafen zu fahren. Ab ging es durch die Sicherheitskontrolle, um dann auf die anstehende Fahrt anzustoßen. Als auf der Anzeigetafel plötzlich DELAYED hinter unserem Flug auftauchte, entschlossen wir uns, uns mit Spirituosen aus dem Duty Free Store die Stunde Verzögerung zu verkürzen. Leicht angeheitert ging es dann in den Flieger. Dort verzichtete der ein oder andere aus unserer Truppe aus Demut(h) auf den weiteren Verzehr von selbst mitgebrachten alkoholischen Getränken.
Allgemein:
Nizza ist neben Cannes die bekannteste Stadt der Cote d’Azur und liegt im Südosten Frankreichs direkt am Mittelmeer. Nur wenige Kilometer entfernt befinden sich die Grenzen zu Italien (ca. 30 km) und dem Fürstentum Monaco (ca. 10 km). Nizza ist die Hauptstadt des Départements Alpes-Maritimes. Durch die optimale Lage können wir uns im September auf bestes Sommerwetter freuen, die Monate Mai – September gelten als beste Reisezeit. Auf einen Sandstrand müssen wir allerdings verzichten, da es nur einen Steinstrand gibt. Nizza ist übrigens offizielle Partnerstadt von Nürnberg.
Anreise:
Nizza befindet sich ca. 1200 km mit dem Auto von Gelsenkirchen entfernt. Wer sich diese Fahrt nicht antun möchte erreicht die Stadt am Mittelmeer auch gut von allen großen deutschen Flughäfen mit z.B. Lufthansa, Germanwings und Easyjet. Die Flugzeit beträgt etwa 1:45 Stunden.
Unterkünfte:
Wer von euch schon nach Unterkünften im Internet gestöbert hat, wird sich vermutlich des öfteren die Augen gerieben haben. Sind wir doch oft von günstigen Hotels in Bukarest, Athen oder sonst wo verwöhnt gewesen, sucht man diese in Nizza vergebens. Hier empfehlen wir euch vielleicht mal ein Blick auf die Seite www.airbnb.de. Gerade für etwas größere Reisegruppen lässt sich hier was preiswerteres finden.
Hier findet ihr ein paar Fotos von unserem Auswärtsspiel in Freiburg gegen den FC 08 Villingen.
… der Ball rollt wieder. In diesem Sommerloch haben die Medien erstaunlich wenige seitenfüllende Nachrichten über unseren Verein gefunden. Das kann man doch schon mal als Erfolg werten. Keine wochenlangen Berichte über Transfers, die den Preis in die Höhe treiben, keine pikanten Details über Interna, die ganz Deutschland belustigen. Einzig einige Interviews mit dem neuen Trainer, dem neuen Manager und Berichte aus dem Trainingslager.
Nach Joel hat uns nun leider auch Sane verlassen und vor ihnen bereits einige andere unserer „Kronjuwelen“. Dass diese Jungs so heiß begehrt sind, ist ja zunächst einmal eine Auszeichung für unseren Verein, andererseits ist es schade, dass Schalke nicht in der Lage ist, diese Jungs an uns zu binden.
Heidel und Weinzierl sind Fans von jungen Talenten und haben neue Vorstellungen und Ideen, nicht nur was das Spielsystem angeht. Hoffentlich können sie der jungen Mannschaft neuen Spielwitz und eine Perspektive verleihen. Das haben wir auf Schalke nun wahrlich schon oft genug gehört, aber ich gebe die Hoffnung auch nicht auf, dass jemand das Potential wecken kann.
Ich persönlich freue mich wie immer auf die neue Saison. Die Liga treibt uns quer durch Deutschland und international lässt uns die Losfee hoffentlich das ein oder andere interessante Reiseziel zu kommen. Ich wünsche allen eine schöne Saison und tolle Spiele!