Unsere Fragen zum Vorwurf der Repression und Schildern, die draußen bleiben mussten, hat für den Verein Anja Kleine-Wilde beantwortet, Leiterin Unternehmenskommunikation des FC Schalke 04 e.V.
Nein, viel Druck ist wirklich nicht nötig, um den Vorstand des S04 zur Kehrtwende zu bewegen. Ein paar Beispiele gefällig?
– Ein Innenminister sagt: “Buh, ihr dürft nicht so böse zu mir sein, sonst nehm ich euch die Polizei weg und ihr müsst fünf Ordner mehr bezahlen.” Dann knickt man ganz schnell ein.
– Viagogo sagt: “Ihr müsst mir mehr Karten geben, sonst gucke ich ganz böse.” Daraufhin der Verein: “Entgegen einer vorherigen einvernehmlichen Übereinkunft hat Viagogo den FC Schalke 04 kurz vor Vertragsbeginn massiv unter Druck gesetzt und mehr Ticketkontingente für Spiele eingefordert. Zu keinem Zeitpunkt hat der Verein dies selber von sich aus angeboten!” Aber schnell unterschrieben. Hätten ja Wattebäuschen fliegen können.
– Der WDR sagt: “Noch keiner hat Klage eingereicht.” Darauf sattelt der Verein ganz schnell die Postfahrräder und schreibt: “Die Schiedsgerichtsklage wird am kommenden Donnerstag (26.9.) bei der deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit in Köln eingereicht werden.”
Und der Schalker Aufsichtsrat nickt das Ganze ab und schmeißt im Zweifelsfalle noch ‘ne Runde Karten obendrauf, damit nur schön Ruhe ist.
“Schalke hat noch drei Tage vor der Mitgliederversammlung den Vertrag um weitere Karten erweitert”, sagt Viagogo in einem WDR-Bericht. “Entgegen einer vorherigen einvernehmlichen Übereinkunft hat Viagogo den FC Schalke 04 kurz vor Vertragsbeginn massiv unter Druck gesetzt und mehr Ticketkontingente für Spiele eingefordert. Zu keinem Zeitpunkt hat der Verein dies selber von sich aus angeboten!”, sagt der Verein (und verschweigt, ob er unterschrieben hat – es scheint so zu sein). Wem soll man jetzt glauben – oder besser, wem will man glauben?
Stolz können wir auf die Demo zurückblicken, bei der über 2000 Teilnehmer für sich sprechen. Ein weiterer großer Akt der Solidarität von Schalkern jeglicher Couleur. So konnte ein Zeichen gegen Polizeigewalt, gegen solch gefährlichen und sinnfreien Einsätze in Fankurven und gegen die dafür verantwortlichen Personen gesetzt werden. Oder wie das Online-Magazin Turus.net es ausdrückt: “ Das war doch mal eine kraftvolle Demo!“ Weitere Pressestimmen zur Demo findet ihr hier zusammengestellt:
Alleine die große Teilnehmeranzahl hat bereits ein großes Zeichen gesetzt. Dieses wurde durch gute Redebeiträge bei der Abschlusskundgebung noch einmal untermauert. Hier sind die drei Redebeiträge zum nachlesen:
Der unendlichen Geschichte der Schalker und der Polizei wurde heute ein weiteres Kapitel hinzugefügt: Eine eindrucksvolle, friedliche Demo gegen Polizeieinsätze in Fankurven!