Zu unserem ersten Bundesliga-Spiel in Hannover wird es eine gemeinsame Aktion des FC Schalke 04 und Ultras Gelsenkirchen geben. Alle wichtigen Infos zu dieser Aktion könnt ihr der folgenden Stellungnahme von Ultras GE entnehmen.
Hallo Schalker,
nur noch wenige Tage bis unsere Mannschaft in die neue Bundesligasaison startet. Direkt vom ersten Spieltag an wollen wir verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass Mannschaft und Fans als eine Einheit auftreten. Dazu wird es in Hannover für alle königsblauen Anhänger eine gemeinsame Aktion des FC Schalke 04 und Ultras Gelsenkirchen geben.
Um unserer Elf bei ihrem ersten Auswärtsspiel in Hannover den bestmöglichen Rückhalt zu bieten, wird es ein gemeinsames „Motto“ geben. Dieses soll sich an diesem Spieltag im kompletten Gästesektor widerspiegeln. Dementsprechend wird es zum Einlaufen der Mannschaften im Gästeblock eine Choreographie geben, deren Inhalt im Vorfeld natürlich noch nicht enthüllt werden kann. Passend dazu wird es „Mottoshirts“ geben, die nur direkt vor dem Gästeblock in Hannover zu erwerben sind. Um ein möglichst geschlossenes und somit beeindruckendes Bild unserer Kurve an den Tag zu legen, werden die T-Shirts zum Selbstkostenpreis von 5 Euro zu erwerben sein.
Lasst uns dafür sorgen, dass wir sowohl optisch als Einheit auftreten, als auch unsere Elf lautstark zu den ersten drei Punkten schreien, um so die Grundlage für eine erfolgreiche Saison zu legen.
Auf geht‘s Schalker, Mannschaft und Fans, Kämpfen und siegen!
Polizeiminister Ralf Jäger will also weniger Polizei rund um Fußballspiele einsetzen – genauer formuliert, die Einsatzzahlen an die Umstände anpassen. Gut so, findet das SCHALKE UNSER.
Wir haben ja schon häufiger angemerkt, dass wir der Meinung sind, es werde zu oft mit Pfefferspray auf Spatzen geschossen. Es gibt definitiv Spiele, bei denen die Polizeipräsenz, der wir uns „erfreuen“ durften, hoffnungslos überzogen ist. So auf dem Weg nach Basel, aber nicht nur da. Von daher ist es nur vernünftig, mal wieder auf ein angemessens Preis-Bedrohungs-Verhältnis zu kommen. Natürlich werde es auch weiter Spiele geben, bei denen man sicherheitshalber auf mehr Polizei setzt, und, seien wir ehrlich, das Derby gehört sicher dazu.
Vorweg: Ich bin eine dem Teenageralter schon etwas länger entwachsene Akademikerin, habe einen verantwortungsvollen Job, spreche in ganzen Sätzen, kann mit Messer und Gabel essen und schubse weder Rentner noch kleine Kinder. Anders ausgedrückt: Ich sehe durchaus aus wie ein anerkanntes Mitglied unserer Gesellschaft und werde normalerweise auch so behandelt.
Leider bekommt das „normalerweise“ ziemlich regelmäßig eine Delle, meistens samstags. Denn ich bin nebenbei auch noch bekennender Fußballfan, der gerne die königsblauen Farben spazieren trägt. Und ein Fußballtrikot abseits des Platzes erzielt leider bei nicht wenigen geBILDeten Leuten ungefähr den Effekt der Beißmaske von Hannibal Lecter.
Zwei Beispiele vom Wochenende gefällig? Als Krefelderin habe ich natürlich die günstige Gelegenheit genutzt, die U 23 des FC Schalke 04 beim Gastspiel zum Auftakt der Regionalliga beim KFC Uerdingen in der Grotenburg zu unterstützen. Das Spiel mutierte aufgrund eines sintflutartigen Wolkenbruchs in der zweiten Halbzeit zu einer Wasserballschlacht, bei der alle Beteiligten mit dem 1:1 prima leben konnten; es gab weder Stress noch irgendwelche Anzeichen für Gewalttätigkeiten. Dies hielt die Polizei aber nicht davon ab, nach Spielschluss die Violstraße hermetisch abzuriegeln und allen Trikot- und Schalträgern den Durchgang zu verweigern, während neutral gekleidete Anwohner passieren durften. Und es stauten sich auf beiden Seiten stinknormale Leute und Familien und nicht gerade die Schlägerelite… Besonders unrühmlich tat sich dabei mit martialischer „Ich Chef Du nix“-Miene eine blonde Polizeibeamtin hervor, die uns anpampte, sie sei Beamtin des Landes Nordrhein-Westfalen und wenn sie etwas sage, „habt Ihr das gefälligst zu befolgen!“ Bin ich als Fußballfan ein Mensch zweiter Klasse, der potentiell gefährlicher, krimineller und mit weniger Bürgerrechten (ich lasse mich ungern von unsouveränen und machtgeilen Menschen duzen, auch wenn sie Uniform tragen) ausgestattet ist als Max Mustermann….?!
Der Repressionsfonds Nordkurve berichtet von dem Fall eines Schalke-Fans, der im Nachgang des Saloniki-Spiels eine Anzeige gegen die am Einsatz beteiligten Beamten gestellt hat. Im Gegenzug wurde von der Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Landfriedensbruch gegen den Fan in die Wege geleitet. Nun wurde das Verfahren gegen die Polizeibeamten eingestellt.
Die Begründung und alle weiteren Infos findet ihr hier: repressionsfonds-nordkurve.de
Während sich die deutsche Nationalmannschaft, abgeschottet im Campo Bahia, auf ihr erstes Spiel vorbereite, rollte in Gelsenkirchen auf der Trendsportanlage Consol bereits der Ball.
Zu einem Fußball-Turnier mit Rahmenprogramm lud die Schalker Fan-Initiative, in bewährter Kooperation mit dem Schalker Fanprojekt, ein. Es kamen 94 Jugendliche aus Gelsenkirchen und Umgebung im Alter von 12 bis 16 Jahren und stellten ihre fußballerische Leidenschaft unter Beweis.
Die acht Teams spielten in zwei Runden den Turniersieg aus. Souverän wurden die Spiele von zwei “international erfahrenen Schiedsrichtern“ gepfiffen.
Während der Pausen zeigte die Capoeira Gruppe „Unicar“ aus Bochum zu selber vorgetragenen brasilianischen Klängen ihr Können. Zudem konnten sich die Jugendlichen eine Plakatausstellung über die sozialen und politischen Missstände in Brasilien ansehen. Für das leibliche Wohl sorgten die Ultras Gelsenkirchen mit ihren legendären Sucuks und ein brasilianischer Hühnertopf.
Nach fünf Stunden Fußball pur, folgte die Siegerehrung. Alle Jugendlichen erhielten eine Urkunde mit Teamfotos, die Teams jeweils einen Pokal und einen fair gehandelten Fußball.
Trotz allem Ehrgeiz stand das Miteinander und der Spaß im Vordergrund. Gelebte Integration und Inklusion, das kann nur der Fußball.